WIE HÄLT MAN KÄLBER FIT IN DER GRIPPEZEIT?
In der Übergangszeit, zwischen Sommer und Winter, schleicht sich gerne die Grippe im Kälberstall ein. 25% der Kälber im ersten Lebensjahr erkranken mindestens einmal jährlich an einer Atemwegserkrankung. Doch woran liegt das und wie kann dem vorgebeugt werden?
Die Lunge ist eine Schwachstelle bei Rindern. Das Lungenvolumen ist, im Vergleich zu seinem enormen Sauerstoffbedarf, winzig. Kälber kommen ohne eigenes Immunsystem zur Welt und frieren leicht. Ihre Wohlfühltemperatur liegt, je nach Alter, zwischen 26 und 23 °C. Kälber brauchen neben „warmen Füßen“ auch noch frische Luft und Licht, um gesund und vital zu bleiben.
URSACHE
Wenn es draußen kühler, windiger und verregneter wird, werden meist in den Kälberstallungen die Fenster und Türen verschlossen, um den Kälbern ein warmes Stallklima zu verschaffen. Durch diese Maßnahmen wird jedoch die Luftqualität im Kälberstall schlechter und die Luftfeuchtigkeit erhöht sich. In einer warmen, feuchten Umgebung fühlen sich krankmachende Bakterien und Keime sehr wohl und vermehren sich rasant. Bleibt dann eine Tür einen Spalt offen, kommt es zu einem unerwünschten Zug. Diesen vertragen vor allem Kälber gar nicht gut. Zusätzlich wird der Tag kürzer und das Licht in den Stallungen wird erst zu den Stallzeiten aufgedreht. Das senkt das Wohlbefinden und auch die Fresslust der Kälber, da Dunkelheit den Tieren Ruhezeit signalisiert.
VORBEUGUNG
Eine Lungenentzündung bei den Kälbern verursacht schlechtere Tageszunahmen, ein späteres Erstkalbealter, schwächere Lebensleistungen und viel Arbeit sowie Kosten. Wichtig ist, auch in der kalten Jahreszeit, die Stallungen so offen und zugfrei wie möglich zu halten. Gute Belüftungssysteme können hier Abhilfe verschaffen. Damit die Kälber keine „kalten Füße“ bekommen, ist eine ausreichende Stroheinstreu zwingend. Wenn die Kälber ihre Füße vollständig im Stroh vergraben können, fühlen sie sich auch bei sehr niedrigen Temperaturen wohl. Weiters sollte in dieser Zeit genau auf die Fütterung geachtet werden, denn diese kann das Immunsystem positiv unterstützen. Diverse Milchzusätze, Mineralstoffe und ausreichend vitaminisiertes Kälberfutter sind hier die Produkte der Wahl. Natürlich darf das Wichtigste nicht vergessen werden – die Kälberbeobachtung! Denn nur eine frühzeitige Erkennung hilft nachhaltig.
Ihr Lugitsch Fütterungsberater berät Sie gerne in punkto Kälbergesundheit!
DI Cornelia Sixt