Pakt für mehr Tierwohl
Der neue „Pakt für mehr Tierwohl“ soll Österreichs Landwirtschaft in neue Bahnen lenken. Doch was versteht man unter Tierwohl genau? Welche Perspektiven gibt es? Und wie kann die Politik Einfluss auf das Wohl der Nutztiere nehmen? Genau darum geht es in der Folge „Tierwohl: Hunger auf Werte“ des Land schafft Leben-Podcasts „Wer nichts weiß, muss alles essen“. Im Gespräch sind Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und der Philosoph Christian Dürnberger von der Vetmeduni Wien. „Die Leute sind satt. Und wo Menschen satt sind, bekommen sie Hunger auf andere Werte“, so beschreibt der Philosoph Christian Dürnberger im Podcast das Paradigma der heutigen Gesellschaft in Österreich. Für einen großen Teil der Gesellschaft bedeutet das: Ja zum Fleischkonsum und ja zum Tierwohl. Denn bevor die Tiere geschlachtet werden, soll es ihnen gut gehen. Österreich bewegt sich im weltweiten Tierwohl-Vergleich auf hohem Niveau. Doch soll der neue „Pakt für mehr Tierwohl“ von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger die heimische Landwirtschaft noch einen weiteren Schritt nach vorne bringen. Konkret soll es 120 Millionen Euro Förderung jährlich für Investitionen in tiergerechtere Haltungssysteme geben. Doch wer wird die Tierwohl-Produkte schließlich kaufen? Hannes Royer hat eine Antwort auf die Frage: „Klar ist, dass sich die Menschen insgesamt mehr Transparenz, mehr Tierwohl und somit mehr Qualität wünschen. Das zeigt sich auch immer wieder im Kaufverhalten. Bestimmte Tierwohl-Produkte, die es auch jetzt schon zu kaufen gibt, werden zum Beispiel immer mehr nachgefragt. Beim Preis muss man aber natürlich dennoch aufpassen: Nur etwa 20 Prozent mehr als für herkömmliches Fleisch wollen die meisten Kundinnen und Kundenfür mehr Tierwohl zahlen. Der Handel kann den Preis aber beeinflussen und hat somit eine Schlüsselrolle.“ Daneben diskutieren Hannes Royer, Elisabeth Köstinger und Christian Dürnberger über brennende Themen unserer Zeit, die aus der Tierwohl-Debatte nicht wegzudenken sind: Die Rolle der Mensch-Tier-Beziehung, die Wertschätzung für Bäuerinnen und Bauern aus der Gesellschaft und darüber, was sich verändern sollte, wenn in Österreich auch durch die öffentliche Hand immer wieder Lebensmittel aus dem Ausland auf dem Teller landen.