Regionalität auf den Teller bringen
REGION ÖSTERREICH
Schaut man sich Österreich etwas genauer an, so wird schnell klar, dass nicht alle Produkte in jedem Bundesland in ausreichender Menge produziert werden. In Oberösterreich sind beispielsweise in der unmittelbaren Umgebung zwar Hühnermastbetriebe zu finden, Getreide- oder Gemüsefelder befinden sich jedoch vor allem in Niederösterreich. „Es ist durchaus sinnvoll, ganz Österreich als regionales Einzugsgebiet zu betrachten. So bleibt die ganze Wertschöpfung im Land, was sich auf unsere Wirtschaft und Landwirtschaft auswirkt. Insbesondere bei Hühnerfleisch lohnt es sich, auf österreichische Produkte zurückzugreifen: Hierzulande unterliegt die Geflügel-Produktion strengen Tierwohl-Richtlinien, die mit einem Kauf entsprechend honoriert werden“, so Royer.
HOHE STANDARDS, BESTE QUALITÄT
Der Selbstversorgungsgrad liegt bei Hühnerfleisch bei 83 Prozent. Aufgrund der strengen Auflagen im Sinne der Tiergesundheit und des Tierwohles für Masthühner hat es das teurere österreichische Geflügel auf den heimischen Märkten nicht immer leicht. Die österreichischen Hühner erhalten EU-weit nicht nur am meisten Platz, sondern werden auch ausnahmslos mit gentechnikfreiem Futter gefüttert. Die strenge Tierhaltungsverordnung wirkt sich auf den Preis aus. Gerade in Großküchen und in der Gastronomie wird deshalb gern auf billigeres Importfleisch zurückgegriffen. In Österreich brauchen heute konventionelle Landwirtinnen und Landwirte etwa 40.000 Hühner, um im Vollerwerb von der Mast leben zu können. Die meisten heimischen Hühnerställe sind kleiner. Damit auch kleinere Betriebe langfristig bestehen bleiben, benötigt es eine Lösung, die nicht auf Wachstum basiert.
REGIONALER GENUSS
Im Podcast des Vereins Land schafft Leben spricht Dr. Thomas Guggenberger, Forscher an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, mit Maria Fanninger, Mitbegründerin von Land schafft Leben, über den Begriff der Regionalität. Die Gesprächspartner verbinden in „Wer nichts weiß, muss alles essen“ regionale Lebensmittel mit bewusstem Konsum und vor allem Genuss. „Alle diese traditionellen, regionalen Dinge, die wir uns im Leben reinholen, sind geprägt von einer sehr hohen Wertschätzung“, so der Nutztierforscher. Außerdem hängt für ihn Regionalität genauso mit dem Thema Versorgungsicherheit zusammen – schlussendlich ist „alles mit allem vernetzt“.
Einfach reinhören unter: www.landschafftleben.at/podcast