LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG STOPPEN
Wenn die Großeinkäufe für die Feiertage stattfinden, erreicht die Lebensmittelverschwendung ihren traurigen Höhepunkt. Dabei zahlt es sich aus, weniger wegzuwerfen: für die Umwelt und das eigene Geldbörserl.
Sei es die Weihnachtsfeier in der Firma, ein Abend mit Freundinnen und Freunden zu Nikolo oder die Festtagsessen mit der ganzen Familie rund um Heiligabend: Essen steht in der Weihnachtszeit ganz klar im Mittelpunkt des Geschehens. Mit Menschen, die einem lieb sind, zu essen und zu feiern, ist ja auch etwas Schönes. Doch wo viel eingekauft wird, wird auch viel weggeworfen. Und so kommt es, dass in der Weihnachtszeit noch mehr Lebensmittel im Müll landen als während des restlichen Jahres.
Das Ausmaß an Lebensmittelverschwendung ist in Österreich enorm: Über 900.000 Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr weggeworfen. Die Ursprünge der Lebensmittelverschwendung finden sich in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung, im Handel und im Außer-Haus-Verzehr, also zum Beispiel in der Gastronomie.
Der größte Verschwender allerdings ist der Privathaushalt. In Österreich werfen wir in den eigenen vier Wänden sogar sechsmal so viel weg wie Supermärkte und Großhandel zusammen. Das mag einem unverhältnismäßig viel vorkommen. Kein Wunder, denn wieviel man selbst tatsächlich wegwirft, ist einem häufig gar nicht bewusst. Ein verschrumpelter Paprika hier, ein Schluck saure Milch da und das letzte Stück Brot wird auch regelmäßig trocken. Und wenn in der Weihnachtszeit vielleicht auch noch öfter außer Haus gegessen wird, dann geraten die Lebensmittel zuhause im Kühlschrank gerne in Vergessenheit.
In Summe macht das etwa 60 Kilogramm Lebensmittel, die in einem Haushalt jährlich in den Müll wandern. Und das ist auch eine finanzielle Belastung. Die weggeworfenen Lebensmittel entsprechen einem Warenwert von immerhin 800 Euro pro Haushalt. Zum Vergleich: Der durchschnittliche österreichische Haushalt gibt in einem Monat nicht ganz 400 Euro für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke aus (der Außer-Haus-Verzehr ist hier ausgenommen). Essen im Wert von zwei Monatseinkäufen schafft es also nicht einmal auf unsere Teller, sondern wird einfach entsorgt. Abgesehen davon ist Lebensmittelverschwendung aber auch ein bedeutender Faktor, wenn es um die Emission von Treibhausgasen geht. Schließlich verbrauchen Lebensmittel auf ihrem Weg entlang der Wertschöpfungskette, also von der Landwirtschaft über die Verarbeitung und den Transport bis in den Handel, auch Ressourcen – unabhängig davon, ob sie gegessen oder weggeworfen werden. Und so kommt es, dass bis zu zehn Prozent der weltweit produzierten Treibhausgase völlig umsonst entstehen, weil sie mit den verschwendeten Lebensmitteln in den Müll wandern.
Wer weniger wegwirft, spart also einerseits Geld, trägt aber auch dazu bei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Und eigentlich ist doch gerade die Weihnachtszeit ein schöner Anlass, sich wieder auf den Wert von Lebensmitteln zu besinnen, unser Konsumverhalten zu überdenken und ein wenig achtsamer mit unserem Essen umzugehen.
Mehr Informationen: www.landschafftleben.at