NACHERWÄRMUNG AM FUTTERTISCH VORBEUGEN
Mit dem Anstieg der Lufttemperatur steigt auch die Gefahr einer Nacherwärmung des Futters und dessen unangenehme Folgen. Das können steigende Zellzahlen in der Milch sein, oder auch Euterentzündungen, Ketosen, Durchfälle, Fruchtbarkeitsprobleme und Leistungseinbrüche.
Grundsätzlich wird jedes Futter irgendwann warm, doch idealerweise wird das Futter vor einer Erwärmung gefressen. Ist die Futtertemperatur um 3°C höher als die Umgebungstemperatur, spricht man von „warmem“ Futter. Ein gutes Fütterungsmanagement kann Nacherwärmungen jedoch deutlich verzögern
WARUM WIRD DIE TMR WARM?
Hauptverantwortlich für die Erwärmung von Silagen sind Hefen, die sich in der feucht-warmen Umgebung der Silage/ TMR sehr wohl fühlen. Futter für Hefen, in Form von Nährstoffen, sind in großen Mengen vorhanden. Durch Kontakt mit Luftsauerstoff beginnen sich diese explosionsartig zu vermehren. Hefen verbrauchen Zucker, Stärke und Milchsäure. Sie produzieren Ethanol (Alkohol) und dabei entsteht auch Wärme, was diesen Vorgang wiederrum beschleunigt.
MINDERUNG DER FUTTERQUALITÄT?
Der Verbrauch energiereicher Bestandteile durch die Hefen reduziert logischerweise den Energiegehalt der Silage/ TMR. Der Abbau von Milchsäure führt zu einem Anstieg des pH-Wertes. Das wiederum ermöglichtn die Ausbreitung anderer unerwünschten Bakterien wie Clostridien und das Wachstum von Schimmelpilzen. Abgerundet wird dieser „Teufelskreis“ durch eine stark reduzierte Schmackhaftigkeit des Futters.
DER NACHERWÄRMUNG VORBEUGEN
Voraussetzung ist eine stabile Silage mit optimalem Silierprozess.
- Saubere, glatte Anschnittflächen im Silo, keine „Stufen“ entnehmen, um unnötigen Luftkontakt zu vermeiden.
- Auf ausreichend Vorschub achten. Im Sommer mindestens 2,5 m pro Woche. Sandwichsilagen können über den Sommer Vorteile bringen.
- Nach Möglichkeit, zweimalige Futtervorlage pro Tag. Bei einmaliger Vorlage abends füttern.
- Mischwagen und Futtertisch sauber halten! Dabei Restfutter entfernen, um das frische Futter nicht mit bereits gewachsenen Hefen zu „beimpfen“.
- Zugabe von Säureprodukten zur Verbesserung der aeroben Stabilität.
Bei Erstellung einer TMR werden Stärke und Zucker durch Zugabe von getreidebetontem Kraftfutter und Melasse stark erhöht. Durch das Mischen im Mischwagen wird Sauerstoff in das Futter gebracht. Diese Kombination bietet den Hefen eine optimale Nährstoff- und Entwicklungsbasis. Daher ist Genauigkeit hier besonders wichtig.
Die Lugitsch Fütterungsberater helfen Ihnen gerne, Ihr Fütterungsmanagement und die Futterqualität laufend zu optimieren.