Trockensteherfütterung
Viele Wege führen zum Ziel
Grundsätzlich wird zwischen einer einphasigen und einer zweiphasigen Trockensteherfütterung unterschieden. Die weitere Konzeption hängt von den Grundfutterverhältnissen in den einzelnen Betrieben ab. Um die gewünschten Resultate zu erzielen, werden die unterschiedlichen Rationsmodelle individuell an die Betriebe angepasst und ganz gleich, wie die spezifische Rationsgestaltung aussieht, oberstes Ziel sind immer die Bedarfswerte der trockenstehenden Kuh.
Milchfieberprophylaxe
Vor allem bei Rationen mit einem hohen Grassilageanteil kommt es immer wieder zu einem Kalzium- und/ oder Kaliumüberschuss. Bei einem Überschuss beider Mengenelemente können vermehrt Gebärparesen (Milchfieber) entstehen, daher ist das Ziel, die beiden Werte zu reduzieren. Dazu kann entweder Grundfutter von extensiv bewirtschafteten Grünlandbeständen verfüttert, oder der Silomaisanteil in der Trockensteherration erhöht werden. Beim Einsatz von kalzium- und kaliumreichen Silagen muss besonders dem DCAB Wert (Kationen-Anionen-Verhältnis) große Beachtung geschenkt werden. Hilfreich ist der gezielte Einsatz von Futtermitteln wie Rapsschrot oder Maissilage, da damit der Blut-pH-Wert des Tieres gesenkt werden kann. Bei niedrigen Blut-pH-Werten wird weniger Kalzium aufgenommen und gespeichert, dadurch reduziert sich auch das Milchfieberrisiko.
Bedeutung der Mineralstoffversorgung
Neben den Makronährstoffen wie Rohprotein, Energiegehalt und Rohfaser muss in der Trockensteherration unbedingt auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen geachtet werden. Speziell in Bezug auf Tiergesundheit und Fruchtbarkeit, kommt diesen Mikronährstoffen eine zentrale Bedeutung zu. Um den Bedarf zu decken, müssen je nach Grundfutter, 100-200 g eines Trockensteherminerals eingesetzt werden. Zur Auswahl des passenden Mineralstoffs und der notwendigen Aufwandsmenge, müssen vom eingesetzten Grundfutter auch die Mineralstoffe und Spurenelemente analysiert werden.